Burgfest, Adieu!
Es hat eine lange Tradition in Eicks, doch nun ist es vorbei: Das BurgFest wird nicht mehr stattfinden.
Über viele Jahre hat sich die Entscheidung entwickelt, die Durchführung des BurgFests infrage zu stellen. Rückläufige Besucherzahlen, immer mehr Auflagen, sehr viel Arbeit und ein großer Kostenapparat haben leider keine andere Wahl mehr gelassen. Nach vielen Überlegungen hat die Mitgliederversammlung nun über die Fortführung bzw. Abschaffung des Burgfests abgestimmt. Das Ergebnis war eindeutig.
Schweren Herzens haben wir uns zu diesem Entschluss durchgerungen. Schließlich haben wir in all den Jahren viele nette Menschen getroffen, verrückte Sachen erlebt und wunderbare Erinnerungen geschaffen.
Erstmalig haben wir das Fest im Jahr 1975 unter Mitwirkung der Musikvereine Floisdorf und Glehn ausgerichtet. Nach und nach wurde der Besucherstrom größer und neue Ideen mussten her, um allen Besuchern gerecht zu werden. Ein großes Zelt, ein großer Schwenkgrill, eine Bühne und viele fleißige Helfer im Hintergrund sorgten für einen gelungen Ablauf der Veranstaltung. Im Jahr 1979 schaffte der Musikverein sogar ein eigenes Festzelt an.
In den 1980er Jahren entwickelte sich das BurgFest zu einer Institution – am Samstag Abend sorgen Tanzbands wie New Barbados oder die Tropicals für Stimmung und sonntags gab es ein buntes Familienprogramm. Mit den Kölner Urgesteinen Toni und Heli Steingass gewannen wir noch mehr Reichweite und als im Jahr 1985 der befreundete Trachtenverein Neuötting sowie das 1. Regiment des Hussard des Parachutistes das Fest mitgestalteten, gab es kein Halten mehr. Selbst prominente Besucher wie Toni Schumacher wurden beim BurgFest gesichtet.
Im Laufe der folgenden Jahre konnten wir die Höhner, die Bläck Fööss, Startrompeter Walter Scholz, Heino und die Räuber für das Sonntagsprogramm gewinnen.
Viele Jahre war das BurgFest auf diese Weise der Veranstaltungstipp für das Pfingstwochenende. Als der Innenhof der Burg für die Menschenmassen nicht mehr ausreichte, wichen wir mit einem Zelt, das ca. 2000 Menschen fasste, auf die Burgwiese aus.
Doch Ende der der 2000er Jahre entwickelt sich der Besucherstrom zurück. Neben dem BurgFest in Eicks wurden in der Eifel plötzlich viele andere Veranstaltungen am Pfingstwochenende angeboten. Daher entschied sich der Verein im Jahr 2014, das Konzept für den Samstag Abend anders zu gestalten. Mit Vlado Kumpan, einem Stern am Trompetenhimmel, bot man einer kleinen Zuschauerschar einen fantastischen Konzertabend. Allerdings kamen leider viel zu wenige Besucher, um die Kosten auch nur annähernd zu decken. Das Samstag Abend-Programm mit den Domstürmern und Kasalla verhalf zwar zu mehr Besuchern, doch die Entwicklung war nicht mehr aufzuhalten. Bekannte Künstler am Pfingstwochenende zu einem bezahlbaren Preis zu verpflichten, wurde immer schwieriger und die Abhängigkeit vom Wetter sorgte zusätzlich für schlechte Planbarkeit. „Kosten sparen“ lautete also das Motto.
Der erneute Umzug in den Burginnenhof mit einem kleinen Mitsingkonzert von Björn Heuser lockte zwar wieder einige Besucher an, doch der Samstag Abend war so schlecht besucht, dass entschieden wurde, das Fest nur noch sonntags stattfinden zu lassen. Nicht zu vergessen: Von der Organisation bis hin zum Aufbau, dem Einkauf, dem Kuchen backen über das Fest selber und den Abbau waren über 60 ehrenamtliche Helfer im Einsatz, die über eine Woche lang intensiv das Fest vorbereiteten.
Und dann – im Jahr 2020 – mussten wir das BurgFest erstmals seit Bestehen aufgrund der Corona-Situation absagen. Auch im darauffolgenden Jahr herrschte noch immer das Virus vor, so dass eine Durchführung schlicht nicht möglich war.
Im Jahr 2022 durften wir endlich wieder feiern, doch das Wetter meinte es nicht gut: Am Pfingstsonntag regnete es den ganzen Tag. Zu wenige Besucher fanden den Weg nach Eicks und erneut stellten wir uns die Frage, ob wir uns diesem Stress noch aussetzen sollen.
Nun ist die Entscheidung gefallen. Vielleicht werden wir – aus Liebe zur Tradition und zu unserem Dorf – irgendwann wieder ein Fest organisieren. Kleiner, und nicht an Pfingsten. Aber das ist im Moment Zukunftsmusik. Allerdings möchten wir uns an dieser Stelle nochmals herzlich bei allen Helfern bedanken, die den Musikverein an Pfingsten immer beim Auf- und Abbau, mit Kuchenspenden, am Grill, an der Theke und überall sonst tatkräftig unterstützt haben. Danke unseren treuen Besuchern, die jedem Wetter getrotzt haben und mit uns das schöne Ambiente genossen haben. Und natürlich an Familie Bacher, die uns all die Jahre im Rund um die Burg Willkommen geheißen hat.
Vielen herzlichen Dank!
